Güterlogistik der Post: Bächle treibt grünen Transport voran

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Klima- und Energieziel Güterlogistik der Post: Bächle treibt grünen Transport voran

Publiziert am 16.03.2023

Die Post hat sich ein ehrgeiziges Klima- und Energieziel gesetzt. Dafür muss sie im Transport mit Lastwagen massiv CO2-Emissionen reduzieren. Tochtergesellschaft Bächle macht jetzt vorwärts mit alternativ angetriebenen LKW.

Bei der klimaneutralen Zustellung per 2030 ist die Post dank Ausbau der E-Mobilität auf Kurs. Die Klimaneutralität im eigenen Betrieb will die Post erreichen, indem sie ihre eigenen Emissionen gemäss den Vorgaben der Science Based Targets Initiative um 42 Prozent bis 2030 (Basisjahr 2021) reduziert und den Rest neutralisiert. Um auch beim Transport mit Lastwagen – im eigenen Betrieb bis 2030 und in der Wertschöpfungskette bis 2040 – klimaneutral zu sein, braucht es entsprechende Investitionen, sowohl bei der Post, deren Tochtergesellschaften und deren Partnern. Bächle Logistics GmbH nördlich unserer Landesgrenze hat für die Güterlogistik der Post die Vorreiterrolle bei Klimamassnahmen inne.

Der neue Wasserstoff-LKW von Bächle
Der neue Wasserstoff-LKW von Bächle

Erster Wasserstoff-LKW und zwei Elektro-LKW

Im Januar 2023 konnte Bächle mit dem ersten Wasserstoff-LKW in der Speditionsbranche in ganz Deutschland Premiere feiern. Dass es in Baden-Württemberg weit und breit noch keine Wasserstoff-Tanksäulen gibt, weil das Netz erst aufgebaut wird, war kein Hinderungsgrund. Getankt wird vorläufig unterwegs in der Schweiz, wenn der H2-LKW im Auftrag der Post Sendungen von Villingen-Schwenningen nach Dintikon ausliefert, die von dort weiter zum Paketzentrum Härkingen gebracht werden. Eine Tankfüllung mit 31 kg Wasserstoff reicht für 400 Kilometer Fahrt des 40-Tönners. Derzeit betragen die Kosten für Wasserstoff dreimal so viel wie für einen entsprechenden Diesel-LKW. Bei Wasserstoff handelt es sich aber um eine potenzielle Zukunftstechnologie, die sich erst in der Pilotphase befindet und in Deutschland stark aus öffentlichen Mitteln gefördert wird. Mit dem praktischen Einsatz soll insbesondere geklärt werden, ob und wie der Betrieb in Zukunft wirtschaftlich werden kann.

Nebst dem H2-LKW nimmt Bächle im Mai auch zwei neue E-LKW in Betrieb. Um die Flotte bis Ende 2023/2024 aufzustocken, ist die Beschaffung von weiteren sechs grossen Wasserstoff- und sechs kleineren Batterie-Lastwagen geplant.

Wasserstoff- und Elektro-LKW im Vergleich

Im Vergleich kann bei Wasserstoff-LKW das Auftanken schneller gehen als bei E-LKW, diese sind hingegen heute bereits deutlich günstiger als H2-LKW. CO2-neutral sind grundsätzlich beide Antriebstypen, wenn Strom bzw. Wasserstoff aus erneuerbarer Energie gewonnen werden. Beim Strom ist das heute bereits oft Realität, beim Wasserstoff muss die dafür nötige Infrastruktur erst noch aufgebaut werden. Welcher Fahrzeugtyp wo eingesetzt werden wird, hängt auch von Faktoren wie der erforderlichen Reichweite und der Betankungs- bzw. Lademöglichkeiten ab. Letztere setzen zudem einen entsprechenden Netzausbau sowie Netzstabilität voraus. Auf gewisse Distanzen wird es noch auf Jahre nicht die Möglichkeit geben, Fahrzeuge durchgängig mit Strom oder H2 einzusetzen. Da bestehen noch grosse Herausforderungen, wie der Leiter Europäischer Landverkehr Güterlogistik der Post, Marius Neininger, weiss. Deshalb werden für das Unternehmen mittelfristig weiterhin auch dieselbetriebene Fahrzeuge auf Achse sein.

Die Ministerin für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft des Landes Baden-Württemberg, Thekla Walker, bei der Übergabe der Urkunde zum Klimabündnis Baden-Württemberg an Marius Neininger
Die Ministerin für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft des Landes Baden-Württemberg, Thekla Walker, bei der Übergabe der Urkunde zum Klimabündnis Baden-Württemberg an Marius Neininger.

Woher soll der Wasserstoff kommen?

Eine Frage, die Marius Neininger aktuell umtreibt, ist: Woher grün produzierten Wasserstoff nehmen? Mittelfristig möchte er grünen Wasserstoff selbst herstellen, denn künftig könnte der Bedarf bestehen, damit täglich 30 bis 50 Fahrzeuge zu betanken. Bächle kooperiert deshalb mit der Stadt Villingen-Schwenningen und anderen Interessensgemeinschaften bei Überlegungen, gemeinschaftlich eine Anlage zur Herstellung von Wasserstoff zu bauen. Eine Möglichkeit wäre auch, auf dem eigenen Grundstück eine Anlage und dazu eine Photovoltaikanlage zu errichten, um mit dem daraus gewonnenen grünen Strom den Wasserstoff herzustellen.

Vorreiterrolle ausbauen

Marius Neininger leitet den europäischen Landverkehr der Güterlogistik der Post. Die ihr zugehörigen Tochtergesellschaften haben gemeinsame Klimaziele. Entsprechend werden sie von den Erfahrungen von Bächle mit den alternativ angetriebenen Fahrzeugen und weiteren Klimamassnahmen profitieren können.

Bächle Logistics GmbH

Die Bächle Logistics GmbH ist seit 2018 ein Tochterunternehmen der Post CH AG in Baden-Württemberg, einer aufgrund ihrer geografischen Lage transportintensiven Region. Bächle ist europaweit tätig und verfügt durch Zukäufe in Deutschland und Litauen über 15 Standorte, an welchen Transport- und Lagerlogistik erbracht werden. Aktuell werden täglich rund 600 LKW befrachtet, davon gehören 320 der Gruppe. Im Stückgut ist Bächle in den Kooperationen CargoLine, Simcargo und NG.network tätig.

Weitere Informationen: www.baechle-logistics.de/nachhaltigkeit

Unser Beitrag zur Erreichung der globalen Nachhaltigkeitsziele

Die Post ist auch für die nächste Generation der Motor für eine moderne und nachhaltige Schweiz und hat sich ein ehrgeiziges Klima- und Energieziel gesetzt. Die Post handelt vorbildlich für Mensch, Umwelt und Wirtschaft. Als bewährte Grundversorgerin und als Rückgrat der Mobilität für Stadt und Land leistet die Schweizerische Post einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs), die sich die UNO im Rahmen der Nachhaltigkeitsagenda 2030 gesetzt hat. Die Umstellung auf alternative Antriebe im Strassenverkehr hat einen besonderen Einfluss auf die SDG 3, SDG7 und SDG11.

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