Die Post holt ihr CO₂ aus der Atmosphäre zurück

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Nachhaltigkeit Die Post holt ihr CO2 aus der Atmosphäre zurück

Publiziert am 22.08.2023

Mit dem beschleunigten Klima- und Energieziel hat sich die Post im vergangenen Jahr ein ehrgeiziges Ziel gesetzt. Dabei legt sie den Schwerpunkt darauf, CO2-Emissionen vollständig zu vermeiden. Was die Post ab 2030 an CO2 noch nicht vermeiden kann, will sie neutralisieren – also aus der Atmosphäre holen und speichern. Dafür stehen derzeit zwei naturbasierte Methoden im Zentrum: stammholzorientierte Waldbewirtschaftung und Pflanzenkohle.

Baum in Pflanzenkohle

Klimaneutral im eigenen Betrieb ab 2030 und Netto-Null in der gesamten Wertschöpfungskette ab 2040 – bezogen auf alle Aktivitäten bei Lieferanten und Subunternehmern – ist ein sehr ambitioniertes Ziel, das schnelles Handeln erfordert. Als eines der grössten Transport- und Logistikunternehmen verursacht die Post rund ein Prozent der CO2-Emissionen in der Schweiz. Sie kann also in diesem Bereich viel bewirken. Die Post hat viel investiert und plant weitere Investitionen, um ihren Ausstoss zu reduzieren, u. a. durch die Umstellung von fossil zu fossilfrei betriebener Mobilität. Damit kann sie nach heutigen Berechnungen bis 2040 mindestens 90 Prozent ihrer Emissionen vermeiden; den Rest, den sie weiter ausstossen wird, will sie der Atmosphäre wieder entziehen. Aus diesem Grund hat die Post im August 2022 die Tochterfirma Post CDR AG (Carbon Dioxid Removal) gegründet und sie beauftragt, ein Portfolio an Massnahmen zur CO2-Entnahme und langfristigen Speicherung aufzubauen.

Pflanzenkohle bringt die Post voran

2030 will die Post rund 124 000 Tonnen ausgestossenes CO2 wieder aus der Atmosphäre entfernen. Derzeit gibt es dafür aber nur wenige ausgereifte Methoden, die leicht zugänglich und wirtschaftlich sind. Eine davon ist die Verwendung von Pflanzenkohle, die daher Teil des Massnahmenportfolios der CDR AG ist. Seit 2020 stellt die Inkoh AG in Maienfeld aus unbehandeltem Schweizer Waldrestholz mittels eines Pyrolyseverfahrens qualitativ hochwertige Pflanzenkohle her, ein Produkt, das sich als wichtige Kohlenstoffsenke erwiesen hat. Ausserdem ist sie vielseitig einsetzbar: als Futtermittelzusatz, Hilfsstoff für trockene Böden, Feuchteregulator für nasse Böden und sogar als Bestandteil von klimaneutralem Beton. Auch bei der Herstellung von Aktivkohle sind die Forschungsergebnisse vielversprechend. Die Post investiert in das Projekt, indem sie exklusiv und langfristig CO2-Zertifikate von ihrem Projektpartner First Climate erwirbt, der langjährige Erfahrung im Bereich Klimaschutz hat.

Wälder sind ebenfalls eine ideale Kohlenstoffsenke

Die systematische, auf einen hohen Stammholzanteil ausgerichtete Waldbewirtschaftung ist ebenfalls Teil des Massnahmenportfolios. Wenn Bäume wachsen, entziehen sie der Atmosphäre CO2 und binden es im Holz. Für die dauerhafte Bindung braucht es aber eine langfristige Nutzung des Holzes, beispielsweise als nachhaltiges Bauholz oder – und da sind wir nun wieder – zur Produktion von Pflanzenkohle. Als ersten Schritt hat die Post im Juni 2023 einen Kaufvertrag mit einem Waldbesitzer in Deutschland unterzeichnet und eine Waldfläche von rund 2400 Hektaren im Bundesland Thüringen erworben.

Die Reise geht weiter

Weder mit Pflanzenkohle noch mit dem Wald in Thüringen werden wir unseren Neutralisationsbedarf decken können. «Wir haben eine Reihe von Möglichkeiten geprüft, es gibt momentan nur wenige Methoden, die unsere Qualitätskriterien entsprechen und gleichzeitig auch finanzierbar sind» sagt Philipp Mäder, Geschäftsführer der CDR AG. Derzeit werde nach weiteren Möglichkeiten gesucht. Ein Gremium von externen Expertinnen und Experten steht der Post CDR AG dabei beratend zur Seite. Dieser Beirat verfügt über viel Expertise im Bereich CO2-Neutralisierung und unterstützt dabei, für die unvermeidbaren CO2-Emissionen eine Lösung zu suchen, um sie aus der Atmosphäre zu eliminieren.

Die Post CDR AG wird von externen Expertinnen und Experten beraten. Der Beirat verfügt über ein breites Fachwissen im Bereich CO2-Neutralisierung und hilft bei der Suche nach Lösungen zur Eliminierung der unvermeidbaren CO2-Emissionen aus der Atmosphäre.

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