Medizinprodukte genau nach Bedarf geliefert

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Zentralisierte Logistik Medizinprodukte genau nach Bedarf geliefert

Publiziert am 15.11.2022

Weniger Logistikaufgaben, Platz in den Kliniken, mehr Zeit für die Patientinnen und Patienten: Um das zu ermöglichen, setzt die Hirslanden-Gruppe auf die Logistikdienstleistungen der Post. Täglich werden die Kliniken mit einer breiten Palette an Medizinprodukten beliefert.

Die Hirslanden-Gruppe ist das grösste Privatkliniknetz der Schweiz. Sie betreibt 17 Kliniken, viele davon mit einer Notfallstation. Jede der Kliniken verbraucht täglich grosse Mengen an Medizinprodukten. Immer genügend Vorrat bereitzuhalten, ist eine logistische Herausforderung und benötigt eine Menge Platz.

Um die Kliniken und das Pflegepersonal auf den Stationen von operativen Logistikaufgaben zu entlasten und gleichzeitig Platz zu gewinnen, hat sich Hirslanden für eine Logistikpartnerschaft mit der Post entschieden. Diese bietet mit ihrer zentralen Logistikplattform eine umfassende Dienstleistung und beliefert alle Spitäler von Hirslanden täglich mit einer breiten Palette an Medizinprodukten. Die Belieferung erfolgt aus dem Logistikzentrum Villmergen der Post. Es besitzt ein vollautomatisiertes und temperaturgeführtes Autostore-Lagersystem, das speziell auf Medizinprodukte und Arzneimittel ausgerichtet ist.

Gut eingespielter Prozess

Der gesamte Logistikprozess funktioniert stark digitalisiert. Zunächst scannen die Mitarbeitenden von Hirslanden die benötigten Produkte direkt auf ihren Abteilungen. Jede Bestellung wird automatisch ans Logistikzentrum Villmergen übermittelt. Roboter holen die Waren aus dem Autostore-Lagersystem und bringen sie zu einer Kommissionierstation. Mitarbeitende der Post verpacken die Ware in Mehrweg-Transportboxen. Diese gelangen in derselben Reihenfolge auf den Rollwagen, wie sie später auf der Verteiltour durch die Klinik entladen werden.

Anschliessend liefert die Post die Rollwagen an die Kliniken aus. Die Mitarbeitenden der Kliniken brauchen sich nicht mehr um die Versorgungslogistik zu kümmern und können sich ganz auf das Wichtigste fokussieren: die Gesundheit der Patientinnen und Patienten.

Automatische Nachbestellung

Die Lieferanten transportieren die bestellte Ware direkt ins Logistikzentrum Villmergen, und die Post bestätigt Hirslanden den Empfang. Wenn nötig holt die Post die Produkte auch im Ausland ab und übernimmt die gesamten Importformalitäten.

«Wir erhalten alles aus einer Hand» 5 Fragen an Eugenio De Biasio

Eugenio De Biasio, Head Supply Chain Management der Hirslanden-Gruppe

Aus welchen Gründen hat sich die Hirslanden-Gruppe für eine zentralisierte Auslieferung an ihre Kliniken entschieden?

Erstens wollten wir Platz gewinnen. Denn die meisten unserer Kliniken befinden sich in urbanen Gegenden. Hier ist Platz ein knappes, wertvolles Gut. Zweitens nutzen wir als Gruppe durch die Zentralisierung Skaleneffekte, indem wir die benötigten Produkte konsolidiert einkaufen, einlagern und dann unseren Kliniken gemäss ihrem Tagesbedarf zur Verfügung stellen. Drittens war es uns wichtig, die Logistikkompetenzen zu bündeln und zu zentralisieren, sodass sich unser Personal ganz der Pflege unserer Patientinnen und Patienten widmen kann. Viertens können wir durch die Konsolidierung massiv Transportwege einsparen, was den CO2-Ausstoss verringert. Nicht zuletzt war der Nachbarschaftsgedanke ein Auslöser. Viele unserer Kliniken stehen in Wohngebieten. Da spielt es durchaus eine Rolle, ob morgens 20 LKWs Waren anliefern oder nur einer.

Wie entlastet die zentrale Logistikplattform Ihre Kliniken von Logistikaufgaben? 

Da die Post uns die Waren täglich kommissioniert anliefert, brauchen unsere Mitarbeitenden sie nicht mehr zu sortieren. Ausserdem funktioniert der Bestellprozess mittels Handscanner sehr einfach und ohne administrativen Aufwand für das Pflegepersonal.

Welche spezifischen Dienstleistungen aus dem Gesamtpaket sind für die Kliniken besonders wertvoll? 

Bei rund 60'000 Lieferpositionen pro Monat ist die Vorkommissionierung ein besonders grosser Vorteil und spart viel Zeit. Der grösste Wert der gesamten Logistiklösung liegt aber darin, dass wir alles aus einer Hand erhalten und flexibel wählen können, welche der Dienstleistungen und in welchem Umfang wir gerade benötigen.

Sie nutzen die zentrale Logistikplattform nun schon seit mehreren Jahren. Wie hat sie sich weiterentwickelt? 

Den grössten Fortschritt brachte die Einführung des Autostores: das automatisierte Zusammentragen der Artikel im Logistikzentrum Villmergen durch Roboter. Diese Innovation steigerte Effizienz und Qualität gegenüber dem vorherigen manuellen Prozess enorm. Es kommt kaum noch vor, dass Material am falschen Ort eintrifft. Seit dem Ausbruch der Coronapandemie läuft zudem das ganze Pandemielager über die Logistikplattform.

Wie lautet Ihr Fazit zur Zusammenarbeit mit der Post?

Unser langer gemeinsamer Weg war eine intensive Zeit. Inzwischen wickeln wir rund 80 Prozent aller Materialien (medizinisches Verbrauchsmaterial) über die Logistikplattform ab. Eine so hohe Integration ist natürlich mit vielen Herausforderungen verbunden. Diese haben wir immer partnerschaftlich gelöst. Und die laufende Optimierung geht weiter.

Logistikzentrum Villmergen: Neue Massstäbe in der Logistik für das Gesundheitswesen

Bis 2025 baut die Post ihr bestehendes, SWISSMEDIC-zertifiziertes Logistikzentrum Villmergen aus. So steht künftig eine hoch automatisierte Lagerfläche in der Grösse von acht Fussballfeldern zur Verfügung. Ergänzend zu den klassischen logistischen Tätigkeiten bietet die Post bereits heute eine Vielzahl weiterer Dienstleistungen für das Gesundheitswesen an – insbesondere die sterile Aufbereitung von Mehrweginstrumenten für Spitäler und Arztpraxen, die fallbezogene Belieferung ambulanter Zentren sowie die operative Beschaffung von Medizinprodukten. Zusätzlich kann die Post auch auf ihre grosse Erfahrung im Bereich digitaler Service-on-Demand-Lösungen zurückgreifen.

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