Transparenz und Sicherheit in der Lieferkette

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Blockchainanwendungen Transparenz und Sicherheit in der Lieferkette

Publiziert am 15.1.2019

Die Blockchain-Technologie – vereinfacht gesagt eine Art digitales Geschäftsbuch – ist nicht nur ein Buzz-Word. Wegen der Unveränderbarkeit der Daten und der gegenseitigen Kontrolle der beteiligten Partner birgt sie auch für die Logistik Potenzial. Nachweisbarkeit und Sicherheit stehen dabei im Zentrum, wie Praxisbeispiele zeigen.

Von besonderem Interesse ist die Blockchain-Technologie für die Logistik, weil sie sicher nachweist, dass Vereinbarungen wie Prozessschritte, Qualitätsvorgaben oder Zeitpläne auf dem Transportweg eingehalten wurden. Dies schafft Vertrauen – ein grosser Vorteil in einer Branche, in der zwischen den beteiligten Partnern oft grosse Distanzen liegen, und sie sich dadurch niemals zu Gesicht bekommen.

Der zweite Vorteil von Blockchains besteht darin, dass sie die Zusammenarbeit stark vereinfachen, weil alle Partner in Echtzeit auf dieselben Informationen zugreifen können. Da der Datenaustausch komplett digital erfolgen kann, also ohne Medienbruch z. B. durch Rechnungen auf Papier, lassen sich Abläufe dank Blockchains auch stärker automatisieren und damit effizienter gestalten.

Wie können diese Vorteile in der Logistik nun aber konkret genutzt werden? Zum Beispiel, um die Herkunft, Authentizität, Qualität, oder den Zustand von Waren auf dem Lieferweg nachzuweisen. Sieht sich ein Händler mit einer Lieferung verdorbener Lebensmittel oder verunreinigter Produkte konfrontiert, kann er den Schaden zur Quelle zurückverfolgen. Dadurch lassen sich zum Beispiel Haftungsfragen klären. Sogar die Ausbreitung von Krankheiten lässt sich möglicherweise eindämmen.

Kampf den Fälschungen

Doch nicht nur Lebensmittel sollen entlang der Lieferkette manipulationssicher überwacht werden. Diamantenhersteller möchten die Blockchain-Technologie einsetzen, um Steine von ihrer Gewinnung in der Mine bis zum letzten Schliff und dem Verkauf an den Kunden zu verfolgen. Damit soll sichergestellt werden, dass sich keine Fälschungen einschleichen.

Automatisierte Transaktionen dank Smart Contracts

Eine stärkere Automatisierung wird dank sogenannten «Smart Contracts» (= schlauen Verträgen) möglich. Das heisst beispielsweise, dass eine Zahlung ausgelöst werden kann, sobald ein vorher vereinbartes Kriterium eingetreten ist: Die Zahlung an den Lieferanten erfolgt, sobald die Lieferung einen bestimmten Ort erreicht und dabei die definierte Temperatur niemals unter- oder überschritten wurde. Auch Lieferbenachrichtigungen, oder eine Schadensmeldung lassen sich so automatisch generieren.

Sicherer Medikamententransport bei der Post

Dank der Anwendung der Blockchain-Technologie weist die Post die Temperatur in Paketen mit Medikamenten nach. Da Medikamente oftmals in einem gewissen Temperaturbereich transportiert werden müssen, ist hier der Einsatz einer Temperaturmessung besonders wertvoll. Die Post misst die Temperatur mit Sensoren in den Paketen und speichert die Messdaten manipulationssicher in einer Blockchain. Nach der Zustellung werden die Temperaturdaten automatisiert ausgelesen und an den Versender übermittelt. Dadurch wird es künftig möglich, die Rechnung automatisiert auszulösen. Oder auch einen Nachversand, sollte mit der Sendung etwas nicht in Ordnung sein.

Die Post bietet den temperaturgeführten Medikamententransport mit ihren ThermoCare Boxen seit rund zwei Jahren an und arbeitet gegenwärtig an der Implementation der Blockchain-Technologie in diese Dienstleistung.

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