Die Post bringt Ideen zum Fliegen

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Die Post bringt Ideen zum Fliegen

PostVenture: So heisst das Innovationsprogramm der Schweizerischen Post. Es bietet jungen Talenten die Chance, frische Geschäftsideen mit professioneller Unterstützung zur Marktreife zu treiben. Vielversprechende Ideen werden mit bis zu 50‘000 Franken unterstützt. Das Eingabefenster ist noch bis am 24. September geöffnet.

In der Bäckerei, am Kiosk oder im Stammbistro Bargeld beziehen? Kein Problem. Eine neue App macht aus jeder Kasse einen virtuellen Bankomaten. Das erspart den Bezügern unnötige Wege und generiert den Kleinstunternehmen zusätzliche Kundenfrequenz. Zudem können sie ihre Bargeldbestände tief halten. Eine Win-win-Situation. Hinter der cleveren Lösung steht das Start-up-Unternehmen Sonect – und ein klein wenig die Schweizerische Post. Denn die Geschäftsidee wurde im Rahmen des Innovationsprogramms PostVenture zur Marktreife entwickelt.

Mit PostVenture sucht die Post gezielt innovative Ideen, mit denen sie die Angebote in ihren strategischen Entwicklungsschwerpunkten vorantreiben kann. Kreative Köpfe von ausser- und innerhalb der Post können ihre Geschäftsideen einreichen. Diese werden postintern beurteilt. Wer das Prädikat «vielversprechend» erhält, hat die erste Hürde geschafft und kann seine Idee in der zweiten Phase des Programms mit professioneller Unterstützung ausarbeiten. Die externen Teilnehmer behalten dabei die Rechte an ihren Geschäftsideen. PostVenture wird dieses Jahr zum dritten Mal durchgeführt – nach 2013 und 2015. Das Eingabefenster steht noch bis am 24. September 2017 offen.

Markttauglichkeit prüfen

«Wir erhoffen uns wiederum fünfzig qualitativ hochwertige Ideen, welche wir in die zweite Phase mitnehmen können», sagt Roland Keller, Leiter Innovation Culture bei der Post. In der zweiten Phase vertiefen die Teilnehmenden ihre Geschäftsideen. Dabei werden sie im Rahmen zweier Workshops von Innovationsexperten der Schweizer Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW unterstützt. Der Prozess dient auch der Vorbereitung auf die Präsentation vor den Experten der Post und der eidgenössischen Kommission für Technologie und Innovation (KTI). Sie entscheiden über den Eintritt in die dritte und letzte Phase.

Ab hier geht es erst richtig los: Die Geschäftsidee wird auf ihre Realisierbarkeit und Markttauglichkeit geprüft. Es werden Prototypen entwickelt, Pilotprojekte geplant, Kundenfeedbacks eingeholt usw. «Wir nehmen nach Möglichkeit zehn erfolgversprechende Geschäftsideen in die dritte Phase auf und leisten pro Projekt eine Anschubfinanzierung von bis zu 50'000 Franken», sagt Roland Keller. «Die Resultate werden erneut einer Jury präsentiert.»

Entwicklungen erkennen

Sonect ist eine jener Geschäftsideen, welche erfolgreich aus PostVenture herausgewachsen ist und nun in den Markt drängt. Doch: Wo liegt im konkreten Fall der Nutzen für die Post? Roland Keller: «Der Zahlungsverkehr und der Umgang mit Geld gehören zum Kerngeschäft von PostFinance. Deshalb wollen wir dabei sein, wenn in diesem Bereich Innovation entsteht – und zwar möglichst früher als unsere Wettbewerber.» Weil PostFinance eine Beteiligung an Sonect hält, wird sie weiterhin am Know-how-Zuwachs partizipieren – und am möglichen Markterfolg.

Wie es nach PostVenture mit den Projekten weitergeht, wird individuell geprüft. «Wir sind offen für unterschiedliche Arten der weitern Zusammenarbeit und führen bei gegenseitigem Interesse entsprechende Verhandlungen» sagt Roland Keller. Je nachdem kauft die Post Ideen ab oder Leistungen ein; oder sie beteiligt sich finanziell an den Jungunternehmen, wie im Fall Sonect. «Dass wir in einer frühen Phase mit Jungunternehmern die Zusammenarbeit aufbauen, Unterstützung anbieten und dabei den Ausgang offen lassen, bewährt sich – sonst würden wir PostVenture nicht zum dritten Mal durchführen.»

PostVenture

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