Die Post baut am Internet der Dinge

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Die Post baut am Internet der Dinge

In Zukunft werden immer mehr elektronische Geräte untereinander und mit dem Internet vernetzt sein. Das sogenannte «Internet of Things» eröffnet in der Logistik zahlreiche neue Anwendungsmöglichkeiten. Die Post startet erste Tests mit einem Long-Range-Netz ab Ende März 2016.

«Internet of Things» (IoT) bietet sowohl für Logistikdienstleister wie auch für Versender und Empfänger grosses Potenzial. Mit der Technik können verschiedenste Gegenstände und Geräte (Fahrzeuge, Pakete, Briefkästen usw.) kostengünstig und mit minimalem Energiebedarf mit dem Internet verbunden werden. Dank der anhaltenden Miniaturisierung der Sensoren und deren kostengünstigen Betriebs entstehen ganz neue Geschäftsopportunitäten. Die Post könnte ihren Kunden dadurch neuartige und intelligente Dienstleistungen anbieten. Ende März will die Post ein erstes Long-Range-Testnetz auf Basis von LoRaWAN (Long Range Wide Area Network) auf der Achse Bern–Biel in Betrieb nehmen.

Vielfältige Anwendungsmöglichkeiten

Ein intelligenter Sensor, der mit dem Internet verbunden ist, kann beispielsweise immer dann eine automatische Bestellung auslösen, wenn der Lagerbestand zur Neige geht. Hier kommt die Post ins Spiel. Sie beabsichtigt, ihre Geschäftskunden, die im E-Commerce tätig sind, mit einen sogenannten «Smart Button» zu unterstützen. Dieser ist so programmiert, dass Nachschub eines bestimmten Produkts mit einem simplen Klick bestellt werden kann. Kunden platzieren den Smart Button an einem nützlichen Ort, z.B. im Badezimmer für die Nachbestellung von Kontaktlinsten oder beim Kühlschrank für die Nachbestellung von Getränken oder Lebensmitteln. Je nach Produkt sind die Präferenzen der Besteller hinterlegt (z.B. Sorte, Grösse, Menge, Lieferzeit und -ort). Die Bestellung wird entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Post abgewickelt – bis zur just-in-time-Zustellung. Die Vorteile für die Empfänger sind offensichtlich: maximale Flexibilität und Komfort bei der Bestellung und beim Empfang der Waren (Zeit und Ort).

Intelligente Sensoren für sensible Sendungen

Ein weiteres Beispiel sind sensible Sendungen, die mit Sensoren ausgerüstet werden. Sobald eine Sendung unerlaubt geöffnet wird, löst der Sensor einen Alarm aus. Dank eines zusätzlichen GPS-Sensors kann die Post die exakte Position der Sendung bei der Öffnung in Echtzeit nachvollziehen. Sensoren können aber auch Alarm auslösen, wenn z.B. die Höchsttemperatur für ein Medikament während des Transports überschritten wird. So können wertvolle oder heikle Sendungen sicherer transportiert und nachverfolgt werden.

Was ist LoRaWAN?

LoRaWAN steht für Long Range Wide Area Network und ist ein offener Low-Power-Funkstandard, der erst vor wenigen Monaten unter anderem von namhaften Firmen wie Cisco und IBM ins Leben gerufen wurde. Die Post prüft den Aufbau eines eigenen flächendeckenden Long-Range-Netzes, um ihre Logistik zu unterstützen und neue kundenfreundliche Services zu realisieren. Mit ihren zahlreichen physischen Zugangspunkten und Logistik- und Bürostandorten verfügt die Post über gute Voraussetzungen. Damit könnte sie bereits in naher Zukunft eine Infrastruktur für das «Internet der Dinge» in der Schweiz aufbauen.

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